Warum osteuropäische Kapitalgesellschaften für deutsche Unternehmer immer interessanter werden
Die Globalisierung hat nicht nur neue Märkte eröffnet, sondern auch die Art verändert, wie Unternehmen strukturiert werden. Viele deutsche Unternehmer denken zunehmend international, und zwar nicht nur beim Vertrieb, sondern bereits bei der Rechtsform ihrer Firma. Gerade osteuropäische Kapitalgesellschaften stehen bei Mittelständlern hoch im Kurs. Was bewegt Inhaber dazu, den juristischen Rahmen ihres Unternehmens ins Ausland zu verlagern? Und welche Rolle spielt dabei die Gründung in Ländern wie Ungarn?
Ein wachsender Trend – was Unternehmer zur Neuausrichtung bewegt
Der deutsche Mittelstand steht unter Druck: steigende Steuerbelastungen, Fachkräftemangel, Regulierungsflut und eine wachsende Bürokratie. Gerade inhabergeführte Unternehmen mit flexiblen Geschäftsmodellen suchen deshalb nach Möglichkeiten, um effizienter, agiler und zugleich kostengünstiger zu agieren. Die Gründung oder Verlagerung einer Kapitalgesellschaft ins europäische Ausland bietet hierfür Chancen, wenn sie strategisch geplant ist.
Dabei geht es nicht nur ums Sparen. Vielmehr ist die Frage entscheidend, wie sich Unternehmensstrukturen rechtskonform und gleichzeitig zukunftsfähig gestalten lassen. Die Entscheidung für eine ausländische Kapitalgesellschaft ist oft Teil einer strategischen Neupositionierung, die internationalen Vertrieb, Holdingstrukturen oder Standortdiversifizierung ermöglicht.
Der osteuropäische Vorteil – was Staaten wie Ungarn attraktiv macht
Osteuropäische Länder punkten mit einem Mix aus wirtschaftsfreundlicher Gesetzgebung, attraktiver Körperschaftssteuer und deutlich reduzierter Verwaltung. Staaten wie Bulgarien, Rumänien oder Ungarn bieten solide rechtliche Rahmenbedingungen innerhalb der EU, aber ohne den administrativen Aufwand und die steuerliche Belastung, wie man sie aus Deutschland kennt.
Ungarn etwa verlangt eine Körperschaftssteuer von nur 9 Prozent, den niedrigsten Wert innerhalb der EU. Auch die Gründung einer Kapitalgesellschaft ist dort vergleichsweise unkompliziert und kostengünstig. Die sogenannte Korlátolt Felelősségű Társaság (KFT) kann innerhalb weniger Tage gegründet werden, mit klar geregelter Haftungsstruktur und geringen Einstiegshürden.
Wer mehr zur rechtlichen Ausgestaltung und zu den Gründungsschritten erfahren will, kann sich hier beraten lassen: https://www.nzp.de/ungarn-kft/.
Was deutsche Unternehmer konkret interessiert – 4 zentrale Entscheidungsfaktoren
Um besser zu verstehen, warum immer mehr Unternehmen osteuropäische Gesellschaften in Betracht ziehen, lohnt ein Blick auf die vier häufigsten Beweggründe:
Entscheidungsfaktor | Bedeutung in der Praxis |
---|---|
Steuerlast senken | Körperschaftssteuersätze teils unter 10 %, keine Gewerbesteuer, attraktive Pauschalen |
Bürokratie abbauen | Digitale Verwaltung, schnellere Genehmigungsverfahren, weniger Formvorgaben |
International aufstellen | Holdingstruktur oder Tochtergesellschaft als Brückenkopf für Märkte in Osteuropa |
Kosten senken | Geringere Fixkosten für Verwaltung, Buchhaltung, Jahresabschluss und Behördengänge |
Wichtig: Legalität geht vor – das sagt das EU-Recht
Die Gründung einer ausländischen Kapitalgesellschaft innerhalb der EU ist grundsätzlich zulässig. Wichtig ist jedoch, dass die wirtschaftliche Tätigkeit auch tatsächlich vor Ort erbracht oder gesteuert wird. Eine sogenannte Briefkastenfirma ohne Substanz ist nicht nur rechtlich angreifbar, sondern kann auch steuerliche Nachteile mit sich bringen, etwa die Hinzurechnung beim deutschen Finanzamt.
Deshalb sollten Unternehmer, die eine ungarische KFT oder eine andere EU-Gesellschaft gründen möchten, professionelle Beratung in Anspruch nehmen. Denn ob Substanznachweis, Buchhaltung, Steuerpflicht oder Betriebsstätte: Nur wer die Regeln kennt, kann sie zu seinem Vorteil nutzen.
Ungarn KFT: Beispiel für eine strukturierte Internationalisierung
Die ungarische Kapitalgesellschaft ist längst kein Geheimtipp mehr. Gerade für KMU mit digitalen Dienstleistungen, E-Commerce oder projektbasierten Tätigkeiten eignet sich die KFT in Ungarn als stabile, rechtssichere Form. Inhaber haften nicht mit ihrem Privatvermögen, der Verwaltungsaufwand ist überschaubar, und auch die Mehrwertsteuerregelungen lassen sich effizient steuern, etwa durch innergemeinschaftliche Lieferketten.
Wichtig ist, dass die Gesellschaft ordnungsgemäß betrieben und verwaltet wird. Eine Scheinadresse reicht nicht. Es braucht echte Betriebsstrukturen, ein Bankkonto in Ungarn sowie eine lokal ansässige Geschäftsadresse. All das ist machbar, erfordert aber Expertise.
Warum jetzt handeln? Die Rahmenbedingungen verändern sich
Während der Druck auf deutsche Unternehmen weiter wächst, verändern sich auch die internationalen Regelwerke. Die EU diskutiert seit Jahren über Maßnahmen zur Steuerharmonisierung, digitale Transparenz und Substanznachweise. Wer jetzt handelt, sichert sich bestehende Vorteile und kann die neue Struktur in Ruhe etablieren, bevor rechtliche Änderungen greifen.
Zugleich zeigen viele Erfolgsgeschichten: Die Entscheidung für eine Ungarn KFT kann bei richtiger Planung ein wichtiger Schritt sein, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Nicht als Steuertrick, sondern als strategische Anpassung an veränderte wirtschaftliche Realitäten.
Die Entscheidung, sich mit osteuropäischen Kapitalgesellschaften zu beschäftigen, ist kein Ausdruck von Flucht, sondern von Weitsicht. Wer als Unternehmer wach bleibt, Chancen erkennt und rechtlich sauber arbeitet, verschafft sich Luft, finanziell, strukturell und strategisch. Länder wie Ungarn bieten in diesem Kontext reale Alternativen, die in der Praxis funktionieren, wenn sie seriös und professionell umgesetzt werden.
Körperschaftssteuersätze im EU-Vergleich (2025)
Hier sehen Sie auf einen Blick, wie unterschiedlich die Körperschaftssteuersätze in der EU im Jahr 2025 ausfallen. Besonders auffällig: Ungarn ist Spitzenreiter mit dem niedrigsten Satz.
Körperschaftssteuer in ausgewählten EU-Ländern:
Land | Körperschaftssteuer (%) |
---|---|
🇭🇺 Ungarn | 9 % |
🇧🇬 Bulgarien | 10 % |
🇮🇪 Irland | 12,5 % |
🇵🇱 Polen | 19 % |
🇷🇴 Rumänien | 16 % |
🇳🇱 Niederlande | 19–25,8 % |
🇫🇷 Frankreich | 25 % |
🇩🇪 Deutschland | 30–33 % (inkl. GewSt) |
Die Steuerdifferenz von bis zu 24 Prozentpunkten zeigt, wie groß das Potenzial für Standortvorteile ist – insbesondere für Firmen, die effizient und digital arbeiten. Für viele Gründer ist die ungarische KFT ein strategisches Mittel, um genau davon zu profitieren.
Auslandsgründung in der EU: Was Unternehmer wissen sollten
Ist es überhaupt legal, eine Firma im EU-Ausland zu gründen?
Ja, innerhalb der EU ist die Niederlassungsfreiheit gesetzlich verankert. Unternehmen dürfen in jedem EU-Mitgliedsstaat eine Gesellschaft gründen – sofern diese tatsächlich wirtschaftlich aktiv ist und kein Scheingeschäft betrieben wird.
Muss ich als Gesellschafter im Gründungsland leben oder arbeiten?
Nein, eine Ansässigkeit ist nicht zwingend erforderlich. Wichtig ist jedoch, dass Substanz vor Ort nachgewiesen werden kann, wie zum Beispiel durch eine echte Geschäftsadresse, lokale Ansprechpartner oder ein aktives Bankkonto.
Wie aufwendig ist eine Gründung im Ausland wirklich?
Die meisten osteuropäischen Länder – darunter auch Ungarn – haben den Prozess stark vereinfacht. Eine Kapitalgesellschaft kann oft innerhalb von 5–10 Werktagen gegründet werden, wenn alle Unterlagen vollständig sind.
Was kostet eine Auslandsgründung?
Je nach Land und Dienstleister liegen die Gründungskosten zwischen 800 und 2.500 Euro. Hinzu kommen laufende Kosten für Buchhaltung, Behördengebühren und Steuerberatung. Viele Unternehmen sparen dennoch durch die geringeren Fixkosten langfristig.
Wird eine Ungarn KFT vom deutschen Finanzamt anerkannt?
Ja, sofern die Gesellschaft tatsächlich wirtschaftlich tätig ist. Entscheidend sind Transparenz, ordnungsgemäße Buchhaltung und echte Geschäftsaktivitäten. Eine Briefkastenlösung ohne Inhalt kann zu Problemen führen.
Welche Risiken gibt es?
Risiken bestehen vor allem bei fehlender Beratung: Fehler bei der Gründung, falsche steuerliche Einschätzung oder unzureichende Substanz können teuer werden. Deshalb sollte der Schritt nur mit erfahrenen Partnern gegangen werden.
Der strukturelle Blick nach Osten zahlt sich aus
Wer Kapitalgesellschaften neu denkt, kommt an Osteuropa kaum vorbei. Vor allem Ungarn bietet Rahmenbedingungen, die speziell für mittelständische Unternehmer interessant sind: weniger Steuerlast, geringere Verwaltungskosten und klare Haftungsstrukturen. Entscheidend bleibt, dass die Umsetzung mit Substanz und Know-how erfolgt – dann wird aus einer Auslandsgesellschaft ein echter Standortvorteil.
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